Das Prinzip Stromhaus 2.0, welches insbesondere von den Unternehmen Ennogie und CLAGE, vertreten wird, hat den Anspruch, Energieversorgung zusammen mit Ressourceneinsparung im Bau in einem Gesamtkonzept abzubilden. Vom batteriegespeicherten Photovoltaikstrom direkt aus der Dachhaut über eine dezentrale Heizungs- und Warmwasserversorgung bis hin zur Wallbox für Elektromobilität bietet das System eine strombasierte Komplettlösung, die schnell und kostengünstig umzusetzen ist. So lassen sich auf der einen Seite Ressourcen schonen und Mensch und Umwelt von der Last fossiler Energieträger befreien. Auf der anderen Seite werden durch die Eigenversorgung mit Energie die Betriebskosten der Gebäude immens gesenkt.
Anders als bei Hausbau und Sanierung üblich, wird bei der Konzeption eines Stromhauses 2.0 mit dem Dach begonnen. Hierbei bildet die Ganzdachlösung für Photovoltaik des Magdeburger Unternehmens Ennogie den Grundstein weiterer energetischer Maßnahmen. Das besondere an dem Produkt: Das Ennogie-Solardach bildet selbst die dichte Dacheindeckung. Auf klassische Dachziegel kann verzichtet werden, da das stromproduzierende Dach direkt auf die Dachlattung verlegt wird und durch Überlappung der Module die wasserführende Schicht des Gebäudes darstellt. Dank Anpassungsmodulen, die noch vor Ort zugeschnitten werden, entsteht so eine feste, dichte und optisch ansprechende Dachfläche, die an praktische jede Dachform angepasst werden kann. Durch die beiderseitige Dacheindeckung kann auch in den Morgen- und Abendstunden sowie den Wintermonaten ausreichend Strom produziert werden, um den Energiebedarf des Gebäudes zu einem großen Anteil selbst zu decken.
CLAGE, ein mittelständisches Unternehmen aus Lüneburg, das sich auf dezentrale Warmwasserversorgung spezialisiert hat, bringt seine mehr als 70 Jahre Erfahrung in das Projekt mit ein. Die strombetriebenen Durchlauferhitzer des Energieeffizienzspezialisten nutzen den bereitgestellten Strom, um das Wasser im Haus ganzjährig auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen. Dabei benötigen sie im Vergleich zur zentralen Warmwasserversorgung deutlich weniger Material in der Installation, sind durch kurze Leitungswege schneller auf Temperatur und liefern warmes Wasser nur dann, wenn es wirklich benötigt wird.
Während herkömmliche Bau- und Sanierungsprojekte auf Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen setzen, werden beim Stromhaus 2.0 effizientere Wege gegangen. Hier kommen z.B. Infrarotheizungen zum Einsatz, die ein wesentlich geringerer Ressourcenverbrauch als konventionelle Heizungsanlagen auszeichnet. Erfahrungswerte mit Infrarot-Heizsystemen zeigen, dass Strahlungswärme als angenehmer empfunden und schon bei geringeren Temperaturen ein gesundes Raumklima erreicht wird. Da die Anlage in weitaus größerem Maße individuell steuerbar ist als marktübliche Modelle, können Kosten niedrig gehalten werden, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.
Beim Stromhaus 2.0 kann das Ennogie-Solardach auch mit einer Ladestation für E-Autos, einer sogenannten Wallbox, kombiniert werden. Statt den überschüssigen Strom aufgrund niedriger Einspeisungsvergütung mit Verlust ins Netz einzuspeisen, kann er so für das Aufladen der Batterie eines Elektroautos genutzt werden. Da Stromgestehungskosten nur einen Bruchteil des Preises von Ladestationen oder gar Benzin oder Diesel ausmachen, werden Kunden durch Elektromobilität in Kombination mit Photovoltaik Strom in ihren jährlichen Ausgaben noch weiter entlastet.
Fazit
Durch den Verzicht auf eine klassische Dacheindeckung und den intelligenten Einsatz moderner Warmwasser- und Heizanlagen spart das Prinzip Stromhaus 2.0 nicht nur Ressourcen und hilft dabei der Umwelt, sondern ist auch aus wirtschaftlicher Sicht für den Kunden reizvoll. Denn ein Großteil des Energiebedarfs des Gebäudes kann dabei durch den selbst produzierten, kostengünstigen Strom gedeckt werden.