Brandsicherheit bei Photovoltaik: Besteht bei Solardächern Feuergefahr?

Ein Kurzschluss auf dem Dach und das ganze Haus steht in Flammen. Haubesitzer treibt oft die Angst um, dass die Photovoltaikanlage auf dem Dach eine Brandgefahr darstellen könnte. Vor allem wenn die Photovoltaikmodule - wie bei einem Solardach - direkt auf die Dachlattung montiert werden. Diese Angst ist nachvollziehbar - lässt sich aber leicht aus dem Weg räumen. Dafür muss in punkto Betriebssicherheit lediglich auf einen Aspekt geachtet werden.
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Dr. Stephan Tölpe

Solardach-Experte und Geschäftsführer Ennogie Deutschland GmbH

Großaufnahme Mikrowechselrichter auf Dachlattung montiert

Die Brandgefahr bei Solardächern praktisch auf Null zu reduzieren, ist nur möglich, wenn sich die Photovoltaikanlage im Niederspannungsbereich bewegt. Daher achten verantwortungsbewusste Hersteller und Monteure von Indach-Photovoltaiklösungen immer darauf, dass die Spannung ihrer gesamten Anlage zu keiner Zeit über 60V liegt. Nur so kann die Betriebssicherheit sowohl bei Installation als auch im Betrieb garantiert werden, indem Lichtbögen vermieden werden und die Feuerwehr trotz PV-Anlage die Brandbekämpfung vornehmen kann.

Moderne PV-Systeme kombinieren daher parallel verbundene Photovoltaikmodule und sogenannte Mikrowechselrichter, die direkt auf dem Dach montiert werden. Ein weiterer Vorteil dieses Systems: Praktisch die gesamte Elektronik der PV-Anlage sitzt im Dach und nimmt im Haus keinen zusätzlichen Platz weg. Die Aufgabe der Mikrowechselrichter besteht darin, den Gleichstrom aus der PV-Anlage in haushaltsfähigen Wechselstrom umzuwandeln. Diese Niederspannungslösung mag etwas teurer sein als Systeme regulärer PV-Anlagen, beseitigt aber effektiv das Risiko von Kurzschlüssen oder Lichtbögen, die im Fall von fehlerhaften Installationen oder Kabeldefekten entstehen. Denn bei 60V-Niederspannung entstehen nachgewiesenermaßen keine Lichtbögen.

Lichtbögen sind die häufigste Quelle der Brandgefahr

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt des TÜV Rheinland und dem Fraunhofer ISE wurde die Bildung von Lichtbögen als die häufigste Ursache für die Entstehung von Bränden bei PV-Anlagen identifiziert. Lichtbögen entstehen an fehlerhaften Steckverbindungen und Kabelbrüchen die unter anderem durch Tierbisse entstehen. Im Extremfall können diese Lichtbögen bis zu 4.000 Grad heiß werden und bis zu einem halben Meter überspannen. Sie entstehen aber nur bei hohen Spannungen, wie sie z.B. bei klassischen Aufdachanlagen aber auch den meisten Indachsystemen zu finden sind. Diese operieren mit einer Reihenschaltung der Module und daher mit einer Gleichstromspannung von 600-1000V. Zwar wird im herausgegebenen Leitfaden das Brandrisiko von PV-Analgen als insgesamt „gering“ eingestuft, ist bei 210 Fällen im überprüften Zeitraum und der steigenden Gefahr bei alternden Anlagen auch nicht vollständig von der Hand zu weisen.

Lichtbogen zwischen zwei defekten Kabeln

Experten arbeiten derzeit an verschiedenen Methoden, um das Brandrisiko auch bei hoher Spannung zu minimieren. Wünschen Bauherren aber einen praktisch hundertprozentigen Schutz, müssen Sie auf Photovoltaiklösungen setzen, die sich im Niederspannungsbereich bewegen.

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