Die Vitramo GmbH ist das Unternehmen der drei Geschäftsführer Bernd Morschhäuser, Paul Radsma und Lars-Henric Voss. Gemeinsam waren sie bereits in einem anderen Hersteller aus dem Bereich der elektrischen Strahlungsheizung tätig, ehe sie sich im Jahr 2009 selbstständig machten. Seitdem produziert Vitramo Infrarotheizungen für die Wand- und Deckenmontage am Standort Tauberbischofsheim. Derzeit beschäftigt Vitramo rund 20 Mitarbeiter. Wir haben mit Herr Morschhäuser darüber gesprochen, wie sein Unternehmen plant, die Energiewende aktiv mitzugestalten.
Solardach Magazin: Welches Ziel verfolgt Vitramo mit seinem Produkt?
Morschhäuser: Im Verbund mit einer gut gedämmten Gebäudehülle, einer kontrollierten Wohnraumlüftung und einer Photovoltaik-Anlage ist die Vitramo-Infrarotheizung eine tragende Säule im energetischen Gebäudekonzept von Effizienzhäusern oder energetisch sanierten Bestandsgebäuden. Rechtzeitig in der Planung berücksichtigt, ist sie einfach und bedarfsgerecht zu dimensionieren, energetisch zu nutzen und sorgt darüber hinaus für höchsten Wohnkomfort bei gleichzeitiger Zukunftssicherheit der Immobilie. Das Wirkungs-Prinzip: Die intelligente Kombination aus Infrarotheizung und Photovoltaikanlage.
Solardach Magazin: Wieso haben sich Infrarotheizungen bisher am Markt noch nicht durchsetzen können?
Morschhäuser: Das Thema „Infrarotheizung“ als wirtschaftliche Gebäudeheizung ist noch immer relativ unbekannt. Mit den drastischen Preisanstiegen bei Gas im Sommer 2022 ist auch die Infrarotheizung mehr ins Bewusstsein gerückt. Bisher waren konventionelle Heizmethoden noch kostengünstiger. Dies ist bei Infrarotheizungen Im Verbund mit einer gut gedämmten Gebäudehülle, einer kontrollierten Wohnraumlüftung und einer PV-Anlage bei Betrachtung der Gesamtwirtschaftlichkeit nicht mehr der Fall. Außerdem sind die Anschaffungskosten deutlich günstiger als die einer Wärmepumpe und auch im Bereich Wartung fallen kaum bis keine Kosten an. In den Letzten Jahren verändert sich außerdem der Anschaffungsaspekt, da viele Kunden heute schon für die Energiewende vorbereitet sein wollen.
Infrarotheizungen von Vitramo sorgen für ein modernes Ambiente und angenehmes Raumklima
Solardach Magazin: Wie funktioniert die Infrarotheizung von Vitramo im Detail?
Morschäuser: Ganz einfach erklärt: Sie funktioniert wie die Sonne. Strahlungsorientiert arbeitende Vitramo Decken- und Wandheizelemente erwärmen Abschnitte der Raum-Hüllfläche so differenziert, dass diese untereinander keine Temperaturunterschiede bzw. nur geringe Temperaturunterschiede aufweisen. Erst im Kontakt mit den warmen Oberflächen erwärmt sich gleichmäßig und beinahe strömungsfrei die Raumluft. Das wiederum sorgt dafür, dass der natürliche Wärmeaustausch eines Körpers nicht mehr mit den kalten Außenwänden kollidiert und man sich auch bei niedrigeren Raumtemperaturen behaglich fühlt.
Solardach Magazin: Welchen Mehrwert bieten Vitramo Infrarotheizungen gegenüber herkömmlichen Heizungen?
Morschhäuser: Durch die ständig steigenden energetischen Anforderungen nähern sich neue oder sanierte Gebäude immer mehr dem Passivhausstandard an. Weil dadurch in diesen Gebäuden der Heizwärmebedarf immer weiter sinkt, verringern sich auch die Heizkosten. Durch aufwendige und teure Heiztechnik lassen sich die Heizkosten sogar zusätzlich senken. Aber genau gerechnet, ist die dadurch erreichte reale Einsparung pro Jahr so gering, dass sich der finanzielle Mehraufwand zur Anschaffung einer teureren Heizanlage erst in Jahrzehnten amortisiert. Auch der Einbau einer kostspieligen Fußbodenheizung ist damit fragwürdig. Gerade in Häusern mit geringen Heizlasten kommt es darauf an, schnell auf wechselnde Bedingungen reagieren zu können. Insbesondere bei Fußbodenheizungen führt die schlechte Regelbarkeit zur Überheizung der Räume und damit zu unnötigem Energieverbrauch. Daneben gibt es auch gesundheitliche Aspekte. Durch die fehlende Luftverwirbelung, wie bei konventionellen Heizarten, entsteht ein besseres Raumluftklima und ist gerade für Allergiker eine willkommene Heizungsart.
Mit einer Photovoltaiklösung wie dem Ennogie-Solardach lässt sich die Wirtschaftlichkeit steigern
Solardach Magazin: Ist eine Vitramo Infrarotheizung gut für Umwelt und Klima?
Morschhäuser: Vitramo produziert ausschließlich am Standort in Tauberbischofsheim und bezieht den allergrößten Teil seiner verbauten Teile aus Deutschland und Europa. Somit sind kürzeste Transportwege gegeben. Wenn jetzt noch eine PV-Anlage ins Spiel kommt und es irgendwann, wie von der Energiewende geplant, fast ausschließlich „grünen“ Strom gibt, ist die Vitramo Infrarotheizung sowohl im Aufbau als auch der Benutzung klimafreundlich.
Solardach Magazin: Wie lassen sich Einsparpotentiale von Infrarotheizungen am besten optimieren?
Morschhäuser: Die Vitramo-Infrarotheizung führt der Umgebung nur so viel Wärme zu, wie unbedingt nötig ist, damit sich der Mensch darin behaglich fühlt. Dabei arbeiten die Systeme auch deshalb so effizient, weil eine intelligente elektronisch geregelte Temperaturkontrolle im Zusammenspiel mit den Vitramo-Heizelementen Regelverluste weitgehend vermeidet. Die größten Potenziale gibt es natürlich bei einer weiteren Verbesserung des energetischen Zustandes der Außenhülle des zu beheizenden Gebäudes.
Solardach Magazin: Welche Pläne hat Vitramo für 2023 und darüber hinaus?
Morschhäuser: Das Thema Infrarotheizung weiter bekannt zu machen. Auch arbeiten wir an dem Ziel, unsere Produkte noch klimafreundlicher zu gestalten und ein gutes Recycling zu gewährleisten.
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