Pilotprojekt mit Ganzdachlösung für Photovoltaik: Berlin forscht, ob ressourcenschonender Wohnungsbau die wirtschaftlichere Alternative ist

In der Hauptstadt werden sich bald zwei Gebäude gegenüberstehen, die für den Betrachter von außen absolut gleich aussehen. Lage, Grundrisse, Gestalt und Geschossigkeit sind identisch gestaltet. Der einzige Unterschied: Das eine wird in Ziegel-Holz-Bauweise, das andere als Holz-Lehm-Bau realisiert. Hierbei handelt es sich um ein Forschungsprojekt, bei dem verschiedene Konzepte nachhaltigen Bauens miteinander vergleichbar gemacht werden sollen. Beide Gebäude sparen dabei CO2 ein, indem sie unter anderem auf klassische Dachziegel verzichten und stattdessen auf eine innovative Photovoltaiklösung setzen.
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Francis Shortt

Journalist und Marketing Ennogie Deutschland GmbH

Die Wohnbaugesellschaft STADT UND LAND hat sich mit dem Projekt zum Ziel gesetzt, CO2 -Emissionen durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe um mindestens 50 Prozent zu reduzieren. „Die ökologische Bilanz der beiden Bauweisen soll miteinander und auch mit der herkömmlichen Bauweise in der Nachbarschaft verglichen werden“, schreiben die Initiatoren des Bauvorhabens. Messbar machen sollen dies umfangreiche Simulationen und Nachhaltigkeitsberechnungen, die von Wissenschaftlern der Technischen Universitäten Braunschweig und Berlin sowie der Universität Stuttgart begleitet werden. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf den sogenannten Lebenszykluskosten und der Wiederverwendbarkeit der eingesetzten Baustoffe. So wird auf alle Materialien verzichtet, die keinen Mehrwert bringen, um Abfälle und Treibhausgasemissionen zu vermeiden. Natürliche Baumaterialien ersetzen aufwendige Klima- und Lüftungstechnik und minimieren künftige Betriebs- und Instandhaltungskosten.

Die eingesetzte Photovoltaiklösung spart bereits vor der Inbetriebnahme CO2

Perfekt in dieses Suffizienz-Konzept passt die Ganzdachlösung für Photovoltaik vom Magdeburger Unternehmen Ennogie. Beim Ennogie-Solardach kann auf die herkömmliche Dacheindeckung verzichtet werden, da die Photovoltaikmodule selbst den Klimaschirm des Gebäudes bilden. So wird die Wirtschaftlichkeit erhöht und auf unnötigen Ressourcenverbrauch und CO2-Ausstoß verzichtet. Die Leistung der vollflächigen Photovoltaiklösung kann sich dabei durchaus sehen lassen: Auf zwei Mal 396 Quadratmetern Dachfläche werden laut Berechnungen insgesamt über 100.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt. Der Geschäftsführer der Ennogie Deutschland GmbH Dr. Stephan Tölpe ist von dem Ansatz überzeugt: „Wir sind stolz darauf, nach Kokoni One Teil eines weiteren Pionierprojekts in Berlin zu sein, dass das Potential hat, die Energiewende in Deutschland voranzutreiben.“

Referenzbild eines Ennogie-Solardachs, wie es beim Berliner Quartier Kokoni One zum Einsatz kommt

Partner zeigen sich optimistisch, dass der straffe Zeitplan eingehalten werden kann

Die 36 Mietwohnung sollen im dritten Quartal 2024 fertiggestellt werden. Der Bau hat dabei bereits im September dieses Jahres begonnen. Nach Übergabe des Baufeldes wächst das Projekt ab jetzt Stück für Stück in die Höhe. Realisiert wird das Vorhaben von einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE), zu der neben Ennogie auch der Photovoltaikspezialist Ursolar und die Dachdeckerei und Zimmerei Haberland Pechstein gehören. „Wir sind stolz darauf, Teil eines so bedeutenden Projekts zu sein, das zeigt, wie wir durch innovative Lösungen und nachhaltige Praktiken im Bereich der Photovoltaik einen positiven und dauerhaften Einfluss auf unsere Umwelt ausüben können“, fasst Philipp Pisowocki, Mitbegründer von Ursolar, die Stimmung auf der Baustelle zusammen.

Obwohl das Bauvorhaben gut voranschreitet, steht bereits fest, dass geltende Anforderungen das Projekt schwieriger und teurer machen als notwendig wäre. Daher bietet das Pilotprojekt auch eine Chance zur Diskussion darüber, ob bestehende Regelungen im Gebäudesektor noch zeitgemäß sind oder neue gesetzliche Grundlagen geschaffen werden müssen, die ökologische mit ökonomischen Zielen in der Wohnungswirtschaft verbinden können. Den Lebenszykluskosten sollten in diesem Prozess eine tragende Rolle zukommen, denn schließlich entscheiden sie darüber, ob ein Gebäude langfristig eine gute Investition darstellt.

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